Die Einhaltung dieser Geschwindigkeitsbegrenzungen ist mehr als nur eine rechtliche Verpflichtung; sie ist eine grundlegende Maßnahme zur Gewährleistung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer. Geschwindigkeitslimits werden basierend auf einer Vielzahl von Faktoren festgelegt, darunter Straßenbedingungen, Verkehrsdichte und städtische oder ländliche Umgebung. Sie dienen dazu, Unfallrisiken zu minimieren und den Verkehrsfluss zu optimieren.
In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick darauf, was es bedeutet, geblitzt zu werden, welche Auswirkungen das auf Sie als Fahrer haben kann, und wie Sie sich verhalten sollten, wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten. Wir klären auch, wie die Blitzertechnologie funktioniert und welche rechtlichen Schritte Sie in verschiedenen Situationen erwägen sollten.
Grundlagen zum Thema Blitzer
Was bedeutet „geblitzt werden“?
„Geblitzt werden“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für das Erfasstwerden durch eine Geschwindigkeitsmessanlage, die automatisch die Geschwindigkeit von Fahrzeugen überwacht. Wenn ein Fahrzeug die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet, löst der Blitzer aus und dokumentiert den Verstoß mittels eines Fotos. Auf diesem Foto sind in der Regel das Kennzeichen und oft auch der Fahrer erkennbar, was zur Zuordnung des Bußgeldes notwendig ist.
Unterschied zwischen innerorts und außerorts geblitzt werden
Die Unterscheidung zwischen „innerorts“ und „außerorts“ geblitzt werden ist wesentlich für die Höhe des Bußgeldes und der möglichen weiteren Strafen. Innerorts sind die Geschwindigkeitslimits in der Regel niedriger angesetzt als außerorts, weil dort mehr Fußgänger, Radfahrer und andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind und die Unfallgefahr höher ist. Überschreitungen der Geschwindigkeitsbegrenzungen innerorts werden daher oft strenger geahndet als außerorts, wo die Straßen meist übersichtlicher und die Verkehrsdichte geringer ist.
Rechtliche Grundlagen der Geschwindigkeitsmessung
Die rechtlichen Grundlagen für die Geschwindigkeitsmessung und die darauf basierende Ahndung von Verkehrsverstößen sind im Straßenverkehrsgesetz und in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) festgelegt. Diese Gesetze definieren nicht nur die Höchstgeschwindigkeiten, die an verschiedenen Stellen gelten, sondern legen auch fest, wie Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden müssen. Dazu gehört, dass Messgeräte regelmäßig geeicht und auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden müssen, um valide Ergebnisse zu garantieren. Verstöße gegen diese Vorschriften können dazu führen, dass die Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessung im Rahmen eines Einspruchs angefochten und möglicherweise für ungültig erklärt werden.
Spezifische Fragen und Antworten
Innerorts geblitzt
Bei größeren Übertretungen kann das Bußgeld jedoch schnell auf 100 Euro oder mehr ansteigen, zuzüglich Punkten in Flensburg und möglicherweise einem Fahrverbot.
Außerorts geblitzt
Bei höheren Überschreitungen steigen auch hier die Bußgelder und können zusätzliche Maßnahmen wie Punkte oder Fahrverbote nach sich ziehen.
Geblitzt in der Probezeit
Die Kosten hierfür müssen vom Verkehrssünder getragen werden. Bei schweren Verstößen ist sogar der Entzug der Fahrerlaubnis möglich.
30er Zone geblitzt
Rote Ampel geblitzt
Überschreitung (km/h) | Bußgeld innerorts (€) | Bußgeld außerorts (€) | Punkte | Fahrverbot | Einspruch lohnenswert? |
---|---|---|---|---|---|
bis 10 | 30 | 20 | 0 | Nein | Nein |
11 – 15 | 50 | 40 | 0 | Nein | Nein |
16 – 20 | 70 | 60 | 0 | Nein | Nein |
21 – 25 | 115 | 100 | 1 | Nein | Eventuell |
26 – 30 | 180 | 150 | 1 | Ja (1 Monat) | Ja |
31 – 40 | 260 | 200 | 2 | Ja (1 Monat) | Ja |
41 – 50 | 400 | 320 | 2 | Ja (2 Monate) | Ja |
51 – 60 | 560 | 480 | 2 | Ja (3 Monate) | Ja |
61 – 70 | 700 | 600 | 2 | Ja (3 Monate) | Ja |
über 70 | 800 | 700 | 2 | Ja (3 Monate) | Ja |
Ein Einspruch kann besonders dann lohnenswert sein, wenn die Überschreitung am oberen Ende der Skala liegt, da hier Fehler in der Messung oder im Verfahren einen größeren Einfluss auf das Ergebnis haben können. Bei kleineren Überschreitungen ist ein Einspruch in der Regel weniger erfolgversprechend, sofern keine besonderen Umstände wie fehlerhafte Messgeräte oder ähnliches vorliegen.
Praktische Tipps zum Umgang mit Bußgeldbescheiden
Wie man auf einen Bußgeldbescheid reagieren sollte
Wenn Sie einen Bußgeldbescheid erhalten, ist es wichtig, zunächst die Details sorgfältig zu prüfen. Kontrollieren Sie die Richtigkeit der Angaben, wie das Datum, die Uhrzeit, den Ort der Geschwindigkeitsübertretung und das angegebene Fahrzeug.
Auch die Höhe des Bußgelds und die erfasste Geschwindigkeit sollten überprüft werden. Bewahren Sie Ruhe und sammeln Sie alle relevanten Informationen und Beweismittel, die den Fall betreffen. Sie haben in der Regel eine Einspruchsfrist von zwei Wochen ab Zustellung des Bescheids, um zu reagieren.
Möglichkeiten des Einspruchs gegen einen Blitzer-Bescheid
Einspruch einzulegen kann sinnvoll sein, wenn Sie glauben, dass ein Fehler bei der Messung vorliegt oder Ihre Rechte während des Bußgeldverfahrens nicht gewahrt wurden. Mögliche Gründe für einen Einspruch können technische Fehler des Messgeräts, fehlerhafte Messdaten oder eine unklare Kennzeichenerfassung sein.
Um erfolgreich Einspruch einzulegen, sollten Sie detailliert begründen können, warum der Bußgeldbescheid Ihrer Meinung nach ungerechtfertigt ist. Eine detaillierte Dokumentation und gegebenenfalls das Hinzuziehen eines Sachverständigen für Verkehrsmessungen kann hierbei hilfreich sein.
Wann lohnt sich der Gang zum Anwalt?
Der Gang zu einem Anwalt ist ratsam, wenn hohe Bußgelder, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot drohen. Ein Anwalt kann die Erfolgsaussichten eines Einspruchs realistisch einschätzen und die Verteidigung professionell führen. Besonders bei komplexen Fällen oder wenn Sie mit der Materie nicht vertraut sind, bietet ein spezialisierter Verkehrsrechtanwalt eine wertvolle Unterstützung. Auch wenn der Einspruch abgelehnt wird und Sie eine gerichtliche Auseinandersetzung in Betracht ziehen, ist juristische Unterstützung unerlässlich.
Diese praktischen Tipps können Ihnen helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und Ihre Rechte im Falle eines Bußgeldbescheids effektiv zu wahren.
Tipps zum Ausfüllen der Stellungnahme eines Bußgeldbescheids
Das Ausfüllen der Stellungnahme zu einem Bußgeldbescheid ist ein wichtiger Schritt, wenn Sie Ihre Sicht der Dinge darlegen oder Einwände gegen den Bescheid erheben möchten. Hier sind einige praktische Tipps, um diesen Prozess effektiv zu gestalten:
Sorgfältige Durchsicht des Bußgeldbescheids
Bevor Sie beginnen, lesen Sie den Bußgeldbescheid gründlich durch. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Details verstehen, einschließlich des vorgeworfenen Verstoßes, der angegebenen Beweise und der Rechtsgrundlagen.
Klare und präzise Formulierungen
Formulieren Sie Ihre Einwände klar und präzise. Vermeiden Sie allgemeine oder emotionale Aussagen. Konzentrieren Sie sich stattdessen darauf, sachlich zu argumentieren und spezifische Gründe für Ihren Einspruch anzugeben.
Bezugnahme auf konkrete Beweise
Beziehen Sie sich in Ihrer Stellungnahme auf konkrete Beweise oder Dokumentationen. Wenn Sie beispielsweise argumentieren, dass die Geschwindigkeitsmessung fehlerhaft war, sollten Sie dies durch technische Daten oder Expertenaussagen untermauern.
Rechtliche Argumente
Nutzen Sie rechtliche Argumente, um Ihren Fall zu stärken. Wenn Sie sich über die aktuellen Verkehrsgesetze und Vorschriften informieren, können Sie relevante Gesetze zitieren, die Ihre Position unterstützen.
Fristen einhalten
Achten Sie darauf, alle Fristen einzuhalten. Eine Stellungnahme muss in der Regel innerhalb einer bestimmten Frist nach Erhalt des Bußgeldbescheids eingereicht werden. Verspätete Einreichungen können dazu führen, dass Ihr Einspruch nicht berücksichtigt wird.
Formale Aspekte
Achten Sie auf die formale Gestaltung Ihrer Stellungnahme. Nutzen Sie eine klare Struktur, übersichtliche Absätze und fügen Sie alle relevanten Anhänge hinzu. Vergessen Sie nicht, die Stellungnahme zu unterschreiben.
Kopien anfertigen
Fertigen Sie Kopien Ihrer Stellungnahme und aller eingereichten Dokumente an. Bewahren Sie diese sicher auf, um bei Rückfragen oder weiteren rechtlichen Schritten darauf zurückgreifen zu können.
Überprüfung durch Fachleute
Wenn möglich, lassen Sie Ihre Stellungnahme vor der Einreichung von einem Fachanwalt für Verkehrsrecht überprüfen. Dies kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Ihr Einspruch erfolgreich ist.
Mit diesen Tipps können Sie eine fundierte und überzeugende Stellungnahme verfassen, die Ihre Chancen verbessert, gegen einen Bußgeldbescheid erfolgreich vorzugehen.